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James Graham Ballard
Anmerkungen zu einem bedeutenden britischen Schriftsteller,
der viele excellente Science Fiction Romane geschrieben hat.
J. G. Ballard ist ein progressiver SF-Autor, den ich persönlich sehr gut leiden kann. Er wurde 1941 in Schanghai geboren, lebt aber heute in der Nähe von London und ist ein bedeutender britischer Schriftsteller. Von den Literaturkritikern im Vereinten Königreich wird er sehr geachtet. John Sutherland schrieb in der Sunday Times: "There are those (I am among them) who would back Ballard as Britain's number one living novelist."
Das ist schon ein echtes Kompliment, insbesondere für einen Schriftsteller, der auch kreative Science Fiction schreibt. Ballard gehört zu den Menschen, die es meisterhaft verstehen, das Medium Literatur zum Zwecke der Gesellschaftskritik einzusetzen.
Das neueste Werk von J. G. Ballard erschien am 15.9.2003 bei Flamingo unter dem Titel: Millenium People.
Das Buch gibt es bisher nur in englischer Sprache. Es kostet 11.89 Pfund Sterling, und man kann es über diesen Link bei Amazon.co.uk bestellen.
Fantasticfiction.co.uk fasst den Inhalt wie folgt zusammen: "A mysterious figure sparks a rebellion among London's middle classes in the extraordinary new novel from the author of Cocaine Nights and Super-Cannes. A bomb at Heathrow appears to psychologist David Markham to be just one more random act of meaningless violence, until he discovers that his ex-wife Laura is among the victims. Following up police suspicions, Markham goes undercover to investigate the growing number of fringe protest groups in London, and falls in with a shadowy movement based in the comfortable Thameside estate of Chelsea Marina. Led by a charismatic doctor, it aims to stir up the docile middle classes, to free them from the self-imposed burdens of civic responsibility and service, pensions and health insurance, private schools and nannies -- and to tear down the consumer society in search of a more meaningful existence. As Markham tries to find the truth behind Laura's death, he is swept up in a campaign that spirals rapidly out of control. Every certainty in his life comes into question as the cornerstones of middle England become the targets of violent attack, and a growing panic grips the capital."
Eine sehr gute Einführung in Leben und Werk von J. G. Ballard findet sich wie immer im Lexikon der Science Fiction Literatur im Heyne Verlag. Die Mitglieder des SF-Clubs Nordrhein-Westfalen haben Anfang Januar die Ausgabe 216 des Fanzines "SF-Okular" bekommen. Darin findet sich eine noch ausführlichere, wenn auch über weite Strecken wortgleiche Fassung des Artikels aus dem Literatur-Lexikon.
Auf deutschen Internet-Seiten ist J. G. Ballard hingegen nicht sehr prominent vertreten, jedenfalls nach meiner bisherigen Recherche. Ein paar Links habe ich doch gefunden. Edition Phantasia hat eine sehr schöne Bibliographie online gestellt.
Eine deutschsprachige Biographie gibt es bei Kinoweb:
Am besten gefallen hat mir aber die Seite von Fantasticfiction.co.uk, von der ich bereits die oben zitierte Zusammenfassung des allerneuesten Romans übernommen habe.
Bei http://www.fantasticfiction.co.uk/authors/J_G_Ballard.htm findet sich zunächst eine kurze Biografie des Autors und dann anschliessend eine Liste seiner Romane. Das tolle an dieser Internet-Seite ist, dass man alle Titel anklicken kann und jeweils eine kurze Zusammenfassung erhält.
Wichtige Romane von J. G. Ballard sind:
Seine drei neuesten Romane sind:
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Der moderne Ballard hat sich weitgehend von der Genre-Formel Science Fiction getrennt, wie man ja auch an der Inhaltsangabe seines neuesten Romans erkennt. "Cocaine Nights" erschien im Sept. 1998 bei Goldmann unter dem Titel "Weißes Feuer" und wird bei Amazon.de in der Rubrik Krimis und Thriller einsortiert. Das Buch gibt's nicht mehr druckfrisch, aber immerhin gebraucht zu vernünftigen Preisen (während z.B. für die "Betoninsel" 22 Euro verlangt werden).
In einer Amazon-Kundenrezension schreibt Oliver über 'Weißes Feuer': "Ballard seziert am lebendigen Objekt die gesellschaftlichen Werte 'Verbrechen', 'Leidenschaft', 'Kultur' und 'Freizeit' und erschafft mit diesem (scheinbaren) Unterhaltungsroman einen symbolischen Akt eines modernen Opferrituals. Durch eine eindringliche Charakterentwicklung der Figuren und durch unterbewußßte Bilddarstellungen manipuliert Ballard den Leser, indem er aus einer glaubhaften Handlung gleichsam ein psychologisches Profil als auch eine philosophische Haltung schöpft. In seiner Form weit weniger radikal als 'Crash' könnte 'Weißes Feuer' als idealer Einstiegsroman für Ballard-Erstleser gelten, und wird Kenner seines Werkes als reifer Spätroman restlos überzeugen. Ballard, der mit seiner Sprache zuweilen eine kalkulierte Distanz entstehen lääßt, weiß um die Untiefen der bestehenden Zivilisation, und schildert diese eindringlich wie kein anderer Autor."
Die Synopsis bei Amazon.co.uk zu 'Weißes Feuer' lautet: "When Charles Prentice arrives in Spain to investigate his brother's involvement in the death of five people in a fire in the upmarket coastal resort of Estrella de Mar, he discovers that beneath the civilized, cultured surface there flourishes a secret world of crime, drugs and illicit sex."
Wer sich in das Werk von J. G. Ballard einlesen will: Der Klassiker "The Drowned World" / "Karneval der Alligatoren" von 1962 ist derzeit in englischer Sprache lieferbar, weil Gollancz dies im Sept. 1999 als Millennium SF Masterworks wieder aufgelegt hat.
Hier gibt es einen Link zu Amazon.co.uk: "The Drowned World"
Ein Bericht über J. G. Ballard wäre nicht vollständig, ohne die Spielfilme zu erwähnen.
"Das Reich der Sonne" [Empire of the Sun] wurde 1987 von Steven Spielberg verfilmt. In den Hauptrollen sehen wir Christian Bale und John Malkovich. Der Film dauert 154 Minuten. Das Budget betrug 38 Millionen Dollar. Die hat er aber nicht eingespielt, sondern nur 22 Millionen Dollar. Also war es wirtschaftlich ein Flop.
"Das Reich der Sonne" war die erste große Hollywood-Produktion ist, die je in der Volksrepublik China entstand. Die Handlung hat deutliche autobiografische Züge: Schanghai 1941 - die Japaner marschieren in China ein. Der elfjährige Jim, Sohn eines englischen Industriellen, wird im Chaos von den Eltern getrennt. Mit den Ganoven Basie (John Malkovich) und Frank schlägt er sich durch, bis sie schliesslich in ein Lager verbracht werden. Dort freundet sich Jim mit einem japanischen Kampfpiloten an. Jim begreift langsam, was es heißt, wenn man nicht wie er auf der Sonnenseite des Lebens zur Welt kommt. Der Film war übrigens für mehrere Oscars nominiert, aber auch das hat nicht geklappt.
"Empire of the Sun" ist am 3.6.2003 als DVD auf den amerikanischen Markt gekommen. Amazon.com essential video schreibt dazu: "Roundly dismissed as one of Steven Spielberg's least successful efforts, this very underrated film poignantly follows the World War II adventures of young Jim (a brilliant Christian Bale), caught in the throes of the fall of China. What if you once had everything and lost it all in an afternoon? What if you were only 12? Bale's transformation, from pampered British ruling-class child to an imprisoned, desperate, nearly feral boy, is nothing short of stunning. Also stunning are exceptional sets, cinematography, and music (the last courtesy of John Williams) that enhance author J.G. Ballard's and screenwriter Tom Stoppard's depiction of another, less familiar casualty of war... Empire of the Sun stands out as an epic in the classic David Lean sense... It is also a remarkable testament to, yes, the human spirit. And despite its disappointing box-office returns, Empire of the Sun helped to further establish Spielberg as more than a commercial director and set the standard, tone, and look for future efforts Schindler's List and Saving Private Ryan."
Wer auf das Bild klickt, kann bei Amazon.com die Region 1 DVD kaufen. Die deutsche Version ist angeblich nicht mehr lieferbar: "Führen wir nicht oder nicht mehr - jetzt gebraucht vorbestellen"
Der andere wichtige Film ist "Crash". Regie führte David Cronenberg, die Hauptdarsteller waren James Spader und Holly Hunter. Start war der 23.3.1997. Bei einem Budget von 10 Millionen Dollar spielte der Film in den USA nur traurige 3.2 Millionen ein, also wiederum viel zu wenig.
Zum Abschluss hier noch ein paar Links:
(c) 2004 by Leo Donath
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Autors. Dieser Artikel erschien ursprünglich auf der Webseite www.nrw.co.uk im Januar 2004. Der Verfasser ist per E-Mail zu erreichen: leo@nrw.co.uk